Mit 14 Jahren bekam ich von meinem Vater diese Bauer 88L Doppel 8 Filmkamera geschenkt und machte erste Filmversuche, Puppentrickfilme, Spielfilme, Doppelbelichtungen. Aus der Stadtbibliotek lieh ich alle Bücher aus, die es zum Thema Film gab. Da es noch keine Kopierer gab, schrieb ich sie ab. Mit Freunden drehten wir mit dieser Kamera zwei Filme "Menschen wie Du und ich", versteckte Kamera in Koblenz und "Werbung, oder der Weg lohnt sich", eine Persiflage auf eine Zigarettenwerbung. Beide Filme führten wir bei einem Schulfest im Max von Laue vor und hatten 9 Zuschauer, wir waren stolz. Die Filme waren stumm, Geräusche und Musik kamen von einem Tonbandgerät, das ich mittels der Pausentaste einigermaßen synchron bekam.
Ideensammlung zu "Menschen wie Du und ich" und Drehbuch zu "Werbung, oder der Weg lohnt sich"
Jahre später sparte ich und konnte mir eine Bauer A 512 kaufen, sie kostete damals über 1.000,00 DM. Mit ihr konnte man den Film einige Sekunden zurückspulen, sodass Doppelbelichtungen möglich waren. Es entstanden weitere Spielfilme. Einen, "4 Minuten" führte ich während des Kinoprogramms im Odeon Filmtheater, es lief vor 300 Zuschauern ein Woody Allan Film.
Drehbuch "4 Minuten"
Mitte der 70er Jahre gründeten wir den Filmclub "Filmwerkstatt Koblenz" und waren bald der mitgliederstärkste Filmclub im Großraum Koblenz. Wie der Name sagte, wollten wir nicht nur Filme zeigen, sondern filmisch arbeiten. Ende der 70er Jahre veranstalteten wir 2 Mal den Koblenzer Filmtag, ein Wettbewerb für Filmamateure aus ganz Deutschland. Als Vorsitzender der Jury konnten wir den berühmten Boulevardschauspieler Herbert Bötticher gewinnen.
In der Folgzeit entstanden noch weitere Filme, bis 1997 die Idee der Koblenzer Benefiz-Krimis entstand.